von links: Bezirksbürgermeister Frank Bewig, BEHALA-GF Petra Cardinal, Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, Verkehrssenatorin Manja Schreiner und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Severin Fischer,

Highline über dem Hafenbecken Slackline Verein Berlin
Schiffsmodenschau

Ausschnitt rbb Abendschau vom 16. Mai 2022

Pressemitteilungen

Symbolischer Spatenstich im Südhafen

Pressemeldung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, 8. November 2023:

Der Ausbau des Südhafens Spandau ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Stadt. Bis 2029 soll es vollendet sein. Der Regierende Bürgermeister, Kai Wegner, Verkehrssenatorin Manja Schreiner, Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Severin Fischer, Bezirksbürgermeister Frank Bewig und die Geschäftsführerin der BEHALA, Petra Cardinal, kamen am heutigen Mittwoch, den 8. November 2023, zum symbolischen Spatenstich.

Der Südhafen Spandau ist nach dem Westhafen der zweitgrößte Hafen Berlins. Er ist national und international gut angebunden. Nun soll er modernisiert und ertüchtigt werden. In Zukunft sollen hier die Wasserstraße, Straßen und Schiene den Westhafen entlasten. Dies ist Teil der Berliner Strategie, mehr Güter über das Wasser und die Schiene zu transportieren und so den Verkehr auf der Straße zu entlasten.

Regierender Bürgermeister Kai Wegner: „Berlin als Hafenstadt hat eine lange Tradition, nun wird der Spandauer Hafen, der zweitgrößte Hafen Berlins, saniert und modernisiert. Mit dem ersten Spatenstich hat die Verwirklichung eines Investitionsvorhabens mit einem Volumen von 98 Millionen Euro begonnen. Das Projekt verbindet auf einzigartige Weise Wasser, Schiene und Straße. Mit diesem Zukunftsprojekt stärken wir die Nachhaltigkeit im Transportsektor. Und als Spandauer freut es mich auch persönlich, dass wir mit dem neuen Spandauer Hafen in meinem Heimatbezirk Maßstäbe für ganz Berlin setzen.“

Senatorin Manja Schreiner: „Unsere Berliner Wasserwege sind ein Schatz, den es noch zu heben gilt. So geht klimafreundlicher Güterverkehr. Indem wir die Möglichkeiten dafür am Südhafen erweitern, erleichtern wir Logistikern die Entscheidung, ihre Verkehre aufs Wasser zu verlegen. Das wird uns dabei helfen, Berlin bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu gestalten.“

Staatssekretär Dr. Severin Fischer: „Der Ausbau des Spandauer Südhafens ist ein zukunftsweisendes Projekt für den Wirtschafts- und Logistikstandort Berlin. Wir wollen in Berlin einen nachhaltigen und stadtverträglichen Wirtschaftsverkehr fördern und erschließen hier in Spandau mehr Möglichkeiten, Güter über das Wasser und die Schiene zu transportieren. Damit entlasten wir Berlins Straßen und stärken darüber hinaus unsere Attraktivität für Logistik und Handel. Die Bedeutung dieses Projekts zeigt sich auch darin, dass 88 Millionen Euro aus GRW-Mitteln von Seiten der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe zur Verfügung gestellt werden, um dieses Infrastrukturprojekt von stadtweiter Relevanz zu fördern.“

Das Gesamtvorhaben „Spandauer Südhafen“ umfasst folgende vier Unterprojekte:

  1. Ausbau und Modernisierung des Unterhafens sowie der Kaianlagen, um den Hafen zukunftsfähig zu machen und Güterverkehre von der Straße aufs Wasser und die Schiene zu holen. Hierfür wird der Hafen mit neuen Technologien ausgestattet – wie etwa leisen Straßenbelägen oder Stromsäulen für Schiffe.
  2. Erneuerung und Ausbau des Zuführgleises vom Hafen zum Bahnhof Ruhleben. Die Zugführung wird über die östliche Kreuzung gehen.
  3. Die Umgestaltung der anliegenden Kreuzungsbereiche im Bereich der Schulenburgbrücke verbessert die Sichtbeziehungen und erhöht den Fahrkomfort für alle Verkehrsbeteiligten.
  4. Der Ersatzneubau der Schulenburgbrücke soll künftig den Anforderungen einer mobilitätsorientierten Stadt entsprechen und allen Verkehrsbeteiligten ausreichend Platz bieten. Für die Bauzeit werden verkehrliche Lösungen, wie etwa eine Behelfsbrücke, untersucht.

Die SenMVKU, die Senatskanzlei sowie die landeseigene BEHALA als Projektpartner werden gemeinsam die Planung und Durchführung der Teilvorhaben übernehmen.

Am Donnerstag, den 16. November 2023, ist eine erste Öffentlichkeitsveranstaltung geplant, hier können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über das Projekt informieren.

Wann: Donnerstag, 16.11.2023, 17.00 – 19.00 Uhr
Wo: Gemeindesaal der Evangelischen Melanchthon-Kirchengemeinde, Pichelsdorfer Straße 79, 13595 Berlin

Westhafen feiert Jubiläum

Hafenfest mit 15.000 Besuchenden und buntem Programm

Garantie für nachhaltige Innovationen der Hauptstadtlogistik – klimaschonender Warenverkehr auf Wasserwegen

Zum hundertjährigen Jubiläum unterstreichen der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und die BEHALA-Geschäftsführerin Petra Cardinal die Bedeutung der Häfen für Berlin

Berlin, 3. September 2023. 4,5 Millionen Tonnen Güter und Waren hat die BEHALA im Jahr 2022 bewegt. Darunter sind Konsumgüter für den häuslichen Gebrauch, Rohstoffe für Energie, Bau, industrielle Vorprodukte oder Agrarprodukte. Über die Verbindung von Schifffahrt, Schienenverkehr und LKW-Transporten kann die sogenannte trimodale Logistikinfrastruktur von der Mitte Berlins aus eine intelligente Warenverteilung organisieren. Der Westhafen, als größter Umschlagplatz, umfasst allein ein Gelände von 410.000 Quadratmetern. Das entspricht umgerechnet der Größe von rund 45 Fußballfeldern. Das Hafengelände beherbergt eigene Lokomotiven, ein Containerterminal, zwei Hafenbecken und zahlreiche Lagersilos und -hallen

Symbolisch findet am heutigen Tag im Westhafen in dem sonst täglich hunderte Schiffe, Güterzüge und LKW für den Warenverkehr in Berlin sorgen, die Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen des Westhafens statt.

Zitat des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner

„Seit hundert Jahren versorgt der Westhafen die Millionenmetropole Berlin. Mehr denn je hilft seine innovative und intelligente Logistik, die Warenströme klimaverträglich in die Hauptstadt zu lenken. Auch in Zukunft wird der Hafen seinen Beitrag dazu leisten, den Verkehr in der Stadt klimafreundlich zu entlasten. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren täglichen Einsatz und wünsche zum Geburtstag alles Gute.“

Zitat Petra Cardinal, Geschäftsführerin der BEHALA

 „Mit dem heutigen Jubiläumsfest möchten wir den Berlinerinnen und Berlinern zeigen, dass in unseren Häfen Zukunft gemacht wird. Unsere 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden die Basis für eine innovative Entwicklung. Wasser, Straße, Schiene,– im trimodalen Westhafen finden Projekte wie das Schubschiff Elektra, autonome Schifffahrt A-SWARM oder das DHL-Solar-Paketschiff ihren Heimathafen. Wir sagen AHOI zu den kommenden Chancen des Wasserstraßenausbaus wie der geplanten Anbindung an den Hafen Hamburg und das Rheingebiet für Großmotorgüterschiffe.“

Die 1923 – unter Beteiligung von Privatunternehmen – gegründete Berliner Hafen- und Lagerhaus AG ist heute als GmbH ein Unternehmen der Stadt Berlin. Die nun hundertjährige Historie der Berliner Hafen- und Lagerhausinfrastruktur bildet die heutige Grundlage für einen modernen Logistik-Dienstleister, der das Potenzial besitzt, die zukünftigen Herausforderungen eines klimaneutralen Warenverkehrs in Europa aktiv mitzugestalten. Die Berliner Hafenlogistik verbindet mit seiner zentralen Lage zwischen West- und Osteuropa die wichtigen Schifffahrtswege zu Spree und Havel. Mit dem endgültigen Ausbau dieser Wasserstraßen durch die Bundesrepublik Deutschland, das sog. Verkehrsprojekt 17 Deutsche Einheit, verbindet sich die Chance, die heute bereits deutlich überlasteten Straßen dauerhaft zu entlasten.

Pressemeldung_03092023

BEHALA feiert Jubiläum

BEHALA wird 100 Jahre – Berliner Hafen- und Lagerhaugesellschaft feiert Geburtstag und stellt die Weichen für eine nachhaltige Zukunft

Am 26. Februar 2023 jährt sich der Gründungstag der BEHALA, die einen der bedeutendsten Logistikstandorte für die Bundeshauptstadt und die gesamte Region Berlin/Brandenburg betreibt.

Die 1923 gegründete Berliner Hafen- und Lagerhaus GmbH ist heute ein zu 100 % vom Land Berlin gehaltenes Unternehmen. Die Grundlage für den modernen Logistik-Dienstleister, der das Potenzial besitzt, die zukünftigen Herausforderungen eines klimaneutralen Warenverkehrs in Europa aktiv mitzugestalten, bildet bis heute die bewegte hundertjährige Historie der Berliner Hafen- und Lagerhausinfrastruktur. Die in den vergangenen hundert Jahren aufgebaute Hafenlogistik verbindet mit ihrer zentralen Lage zwischen West- und Osteuropa die wichtigen Schifffahrtswege zu Spree, Havel, Elbe und Oder. Im nächsten Jahrzehnt sind die Themen Klimaschutz und Ausbau der Umschlagkapazitäten für Bahn- und Schiffsverkehre als nachhaltige Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft bereits fest verankert.

Die BEHALA begeht den historischen Gründungstag mit einer Schifffahrt durch Berlin gemeinsam mit rund 100 geladenen Gästen aus Politik und Verwaltung sowie wichtigen Geschäftspartner*innen.

Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, dazu: „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Seit hundert Jahren prägt die BEHALA die Geschicke Berlins als Hafenstadt. Schon damals versorgte sie die Stadt mit Baustoffen, die auf dem Wasserweg nach Berlin kamen. Auch heute besteht die Bedeutung der Häfen darin, dass sie zur Verlagerung des Verkehrs beitragen und damit den Innenstadtbereich entlasten. Deshalb hat der Senat den Ausbau des Südhafens beschlossen, um den Standort zu stärken und einen weiteren Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten.“

Geschäftsführerin Petra Cardinal sieht die BEHALA gut aufgestellt in Richtung Zukunft. „Durch die aktive Beteiligung an Forschungs- und Innovationsprojekten trägt die BEHALA zur Steigerung einer effizienten Ressourcennutzung bei und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Wohl der Stadt.“

Für das Jubiläumsjahr ist weiterhin ein großes Hafenfest für alle Bürgerinnen und Bürger geplant. Der 3. September als Datum steht bereits fest, am genauen Programm im Westhafen wird noch intensiv gearbeitet. Um die vielen Ereignisse, Geschichten, Menschen und Persönlichkeiten der hundertjährigen Geschichte der BEHALA emotional erlebbar zu machen, wurde ein Dokumentationsband mit dem Titel „Berliner Häfen“ herausgegeben, der am 26. Februar präsentiert und den Anwesenden überreicht wurde.

Pressemeldung

Pakettransport auf dem Wasser

Deutsche Post DHL startet Pakettransport per Solarschiff auf der Spree

• Umweltfreundlich und emissionsfrei werden in der deutschen Hauptstadt Pakete von Spandau in den Westhafen transportiert
• Erstes Pilotprojekt zur ökologisch nachhaltigen Paketlogistik auf dem Wasser in Deutschland
Kooperation mit dem Berliner Hafenlogistiker BEHALA und der Reederei Solarwaterworld AG

Berlin, 6. Oktober 2022: Deutsche Post DHL hat heute in Berlin mit einem elektrisch angetriebenen Solarschiff den Pakettransport auf dem Wasser gestartet. Bei dem deutschlandweit ersten Pilotprojekt dieser Art wird das Solarschiff auf der Spree täglich hunderte Sendungen vom Südhafen Spandau zum Westhafen transportieren – ohne Emissionen zu verursachen. Das Solarschiff fährt umweltschonend und geräuschlos.
Damit fügt sich das Solarschiff nahtlos in die grüne Nachhaltigkeits-Strategie von Deutsche Post DHL ein. Schon jetzt ist der Konzern der klimafreundlichste Post- und Paketdienstleister der Hauptstadt: mit einer E-Zustellflotte von rund 1.000 E-Fahrzeugen sowie mehr als 1.700 elektrischen Lastenrädern, vor allem E-Trikes und E-Bikes. Damit werden die Brief- und Paketsendungen in knapp 50 Prozent der Berliner Zustellbezirke bereits heute CO2-neutral ausgeliefert. „Das Solarschiff ergänzt dieses Angebot als ein weiteres regionales Projekt für die Hauptstadt und zeigt, worauf wir schon seit Langem setzen: auf nachhaltige und klimafreundliche Logistik. Außerdem analysieren wir mit Hilfe des Solarschiffes, wie wir den Transport auf dem Wasser zukünftig für uns nutzen können“, sagt Thomas Schneider, als Chief Production Officer verantwortlich für den Post- und Paket-Betrieb in Deutschland.
Das elektrisch angetriebene Schiff ist 10,50 Meter lang und 2,50 Meter breit. Durch die Nutzung von Photovoltaik auf dem Schiffsdach kann ausreichend Strom für den Antrieb und die Bordenergie gewonnen werden. Für Zeiten ohne Sonne wird die Energie in Batterien gespeichert. Das Schiff hat eine Antriebsstärke von fünf Kilowatt und kommt damit auf bis zu zwölf Kilometer pro Stunde. Mit Sonne ist die Fahrtdauer unbegrenzt, ohne Sonne kann das Schiff sechs bis acht Stunden fahren.
Der Transportweg der Sendungen beginnt im Paketzentrum Börnicke bei Nauen. Von dort bringt ein LKW vier bis fünf Paketwagen mit insgesamt bis zu 250 Paketen in den Südhafen Spandau. Diese werden auf das Solarschiff verladen und innerhalb von rund 100 Minuten zum Westhafen transportiert. Vom Westhafen aus werden die Pakete dann weiter umweltfreundlich zu den Kunden gebracht – mit elektrischen Lastenrädern.
„Mit dem Solarschiff auf der Spree haben wir ein weiteres innovatives und nachhaltiges logistisches Konzept realisiert, mit dem wir unseren Vorsprung als grüner Paketdienstleister bundesweit stetig ausbauen“, erklärt Thomas Schneider.
Sven Goerke, Leiter der Niederlassung Berlin Paket, die dieses Projekt vor Ort umsetzt, sagt: „Es ist ein Pilotprojekt, bei dem wir erneut einen Beitrag zu einer emissionsfreien Zukunft leisten und in Berlin austesten, wie wir unsere Logistik von der Straße auch auf andere Transportwege verlagern können.“
Kein anderer Logistikdienstleister investiert so viel in Elektromobilität und innovative Zustell-Lösungen wie Deutsche Post DHL in Deutschland. Allein in diesem Jahr sind es rund 600 Millionen Euro. „Es liegt uns als Unternehmen sehr am Herzen, unsere Transporte klimafreundlicher zu gestalten. Wir sind auch für weitere zukunftsweisende Projekte offen“, sagt Thomas Schneider.
Wichtige Projektpartner des Solarschiffes sind die Berliner Hafen- und Lagergesellschaft BEHALA und die Reederei Solarwaterworld AG. Petra Cardinal, Geschäftsführerin der BEHALA, sagt: „Als nachhaltig agierender Hafenlogistiker begrüßen wir jede Verkehrsverlagerung auf die Wasserstraßen. Dies ist ein erster Schritt für ein größeres Netzwerk im Güterverkehr mit kleinen Schiffseinheiten auf der Wasserstraße.“
Tim-Derek Schultze, Vorstandsvorsitzender der Solarwaterworld AG, begrüßt das Projekt ebenfalls: „Wir sind weltweit der Pionier der solarelektrischen Schifffahrt und haben uns die umweltfreundliche Fortbewegung auf dem Wasser zum Ziel gesetzt. Dies zeigen wir unter anderem mit führerscheinfreien Vermietbooten und Charterschiffen. Der Einstieg in die Güterbeförderung ist der nächste logische Schritt.“
Bei einem erfolgreichen Testbetrieb des Solarschiffes würde Deutsche Post DHL prüfen, inwieweit ein Ausbau der Solarschiffsflotte möglich wäre – ebenso wie eine Erweiterung der Transportroute von Spandau über den Westhafen nach Neukölln und Mariendorf.

pm-dhl-solarschiff-berlin-20221006

Taufe der ELEKTRA

Im Berliner Westhafen hat am Montag, dem 16. Mai 2022 die Regierende Bürgermeisterin von Berlin Franziska Giffey die ELEKTRA getauft! Nach fast zweijähriger Bauzeit auf der Schiffswerft Hermann Barthel GmbH in Derben und der Überführung in den Berliner Westhafen kann jetzt die Langzeiterprobung dieses einzigartigen, innovativen und emissionsfreien Schubbootes beginnen.

 

Petra Cardinal, Geschäftsführerin der BEHALA, begrüßte rund 250 Gäste, die sich am Hafenbecken II versammelt hatten. Darunter befanden sich zahlreiche Vertreter*innen aus Politik und Behörden, außerdem von den Projektpartnern und Zulieferern, dem Projektträger und Projektkoordinator, aus der Hafenwirtschaft und verschiedenen Verbänden, der Presse sowie den Mitgliedern des Aufsichtsrats und der Belegschaften.

In der Eröffnungsrede sprach Bundesminister Dr. Volker Wissing über die Bedeutung der Wasserstoffmobilität für das Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung. „Die ELEKTRA ist ein Leuchtturm-Projekt: Sie ist das weltweit erste Schubboot, bei dem ein batterieelektrischer Antrieb mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik kombiniert wird. Das gesamte Projekt ist eine Blaupause für die klima- und umweltfreundliche Binnenschifffahrt und nicht nur technisch sondern auch regulatorisch eine echte Pionierleistung.“

Prof. Dr.-Ing. Gerd Holbach Gesamtprojektleiter von der Technischen Universität Berlin erläuterte kurz das Gesamtprojekt, die Konzeption und den Entwurf zum Bau des innovativen Schubboots.

Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, sprach die Formel „Ich taufe Dich auf den Namen ELEKTRA, wünsche der Besatzung allzeit gute Fahrt und Dir immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“ und taufte das Schiff. Sie sagte: „Das weltweit erste emissionsfreie Schubboot ist das beeindruckende Ergebnis der Zusammenarbeit von Beteiligten aus dem Bereich des Schiffbaus und der Energie- und Antriebstechnik. Ich freue mich besonders, dass auch viel Berliner Erfindergeist in die Entwicklung und den Bau von ELEKTRA geflossen ist. Dieses Leuchtturm-Projekt zeigt uns exemplarisch, wie es gelingen kann, mit innovativen Ideen langfristig eine Klimaverbesserung auf unseren Wasserstraßen zu erreichen. Berlin will hier Vorreiter sein.“

Frau Dr. Corinna Barthel von der Barthel Werft gratulierte der Taufpatin mit einem Blumenstrauß und sprach über die Besonderheiten beim Bau der ELEKTRA.

 

Unter der Projektleitung des Fachgebietes Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der TU Berlin sind die Unternehmen BEHALA – Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (Logistik), Schiffswerft Hermann Barthel, BALLARD Power Systems (Brennstoffzellen), Argo-Anleg (Wasserstoffsystem), SER Schiffselektronik Rostock (elektr. Energiesystem), EST-Floattech (Akkusystem) und HGK Shipping (nautischer Betrieb) an der Entwicklung, am Bau und der Erprobung der ELEKTRA als Partner beteiligt.

Die ELEKTRA wird als erstes emissionsfreies Schiff eine Vorbildfunktion einnehmen, denn dieses Energiesystem ist so konzipiert, dass es auf eine Vielzahl von Binnenschiffs- und Küstenschiffstypen übertragbar ist.

Es geht dabei nicht nur um die Energiebereitstellung für den Schiffsantrieb und das Schieben von Schubverbänden, sondern auch um die Energie für die Besatzung, die an Bord wohnt, kocht und wäscht. Weiterhin muss Energie für die Temperierung der Räume und des Steuerhauses bereitgestellt werden. Auch die Akkumulatoren benötigen eine bestimmte„Wohlfühltemperatur“ für einen effizienten Betrieb und eine lange Lebensdauer. All das muss bei begrenzter mitgeführter Energiemenge und ohne Reichweitenverlust funktionieren.

Die Abwärme der Brennstoffzellen wird durch eine konsequente Wasserkühlung genutzt und über eine Sole-Wärmepumpe werden die Räume beheizt. Dabei ist es von Vorteil, dass das Schiff immer Wasser mit Temperaturen von über 0° C unter dem Kiel zur Verfügung hat.

Der Einsatz eines selbstentwickelten Energiemanagementsystems und eines Fahrassistenten unterstützen den Schiffsführer und Logistiker bei der Planung der Einsätze und der Durchführung der Transporte.

Mit 750 kg nutzbarem gasförmigem Wasserstoff bei einem Druck von 500 bar an Bord und einer Batteriekapazität von ca. 2.500 Kilowattstunden hat das Schiff im Schubverband mit dem beladenen Schwergutleichter URSUS eine Reichweite von ca. 400 Kilometern. Daher wird in den Fahrtgebieten von Berlin Richtung Rhein/Ruhr, Hamburg und Stettin neben dem Westhafen unterwegs nur jeweils eine weitere Landstation zur Versorgung der ELEKTRA mit Wasserstoff und Strom benötigt. Insgesamt können Verbände bis 150 m Länge gefahren werden.

Sowohl im Berliner Westhafen als auch im Hafen Lüneburg werden die ersten Stationen für den Wechsel der Wasserstofftanks und elektrische Ladestationen in der benötigten Leistungsklasse von 500 Kilowatt in 2023 in Betrieb genommen.

Mit dem Industrie- und Gewerbepark Mittelelbe / H2 Green Power & Logistics GmbH hat die TU Berlin einen Liefervertrag zur Befüllung und zum Transport der Tanksysteme (Multiple Energy Gas Container – MEGC) mit grünem Wasserstoff bis zum Ende der Projektlaufzeit Ende 2024 abgeschlossen.

Die MEGC können mit dem bordeigenen Kran getauscht werden und der Stromanschluss erfolgt über einen Ladegalgen, an dem die Kabel landseitig geführt werden.

Für die Schiffsbesatzung ist somit der Umgang mit den armdicken Kabeln sehr einfach und das Schiff ist in kurzer Zeit an der Ladestation angeschlossen und die Pier ist frei von Kabeln.

Die Erprobungen finden zunächst vorwiegend im Bereich der Hauptstadtregion statt, ab 2023 werden die Erprobungen dann auch verstärkt im Fernverkehr Richtung Hamburg fortgesetzt.

Am Ende werden wir viel gelernt haben und wir können dann auch sagen, wie zukünftige marktfähige Binnen- und Küstenschiffe für viele Anwendungszwecke in dieser Leistungsklasse optimal ausgerüstet sein müssen und wie die Konzepte bei anderen Schiffstypen und Leistungsklassen aussehen können.

 

Bei einem Gesamtprojektvolumen von ca. 14,6 Mio. Euro wird das Projekt durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit ca. 9,1 Mio. Euro gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) und der Nationalen Organisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) betreut und koordiniert.

MdB Mathias Stein
Praktikumsurkunde für MdB Mathias Stein und seine Mitarbeiterin Sabine Berke

Tag der Logistik

Die Binnenhäfen geben Startschuss für politisches Hafenpraktikum und neue Dachmarke!
Viele Menschen verbinden mit einem Hafen vor allem einen Ankerplatz für Schiffe. Die Binnenhäfen leisten allerdings weit mehr als das: Sie sind Architekten des Güterverkehrs für Schiene, Straße und Wasserstraße, wichtiger Knotenpunkt vieler Transportketten und Drehkreuze der Energiewende. Als Dienstleitungszentren für wirtschaftliche Entwicklung sichern sie zudem Beschäftigung in der Region.

Um politischen Entscheidungsträgern dieses Wissen zu vermitteln und die vielfältigen Funktionen eines Binnenhafens aufzuzeigen, haben die Binnenhäfen das politische Hafenpraktikum
konzipiert. Den offiziellen Startschuss gab es am Tag der Logistik: Der Bundestagsabgeordnete Mathias Stein, Koordinator der Parlamentarischen Gruppe Binnenschifffahrt, absolvierte in
Berlin das erste Praktikum. Um 6 Uhr morgens tauschte Stein im Westhafen der BEHALA Sakko gegen Warnweste, um einen Blick hinter die Kulissen des Hauptstadthafens zu werfen und
tatkräftig mitzuarbeiten. Auf dem Programm standen unter anderem eine Rangierfahrt, Entladung eines Binnenschiffs, Arbeiten im Kaffeesilo und nach entsprechender Einweisung auch
Tätigkeiten im Containerterminal mit ReachStacker und Containerkran.

Lesen Sie mehr in der Pressemeldung des BÖB.

 

 

öö