Thema
Paketauslieferung per Lastenrad erfolgreich erprobt
Mikro-Depots als Ausgangspunkt für die Lieferung mit Lastenrädern sind ein übertragbarer Lösungsansatz für Kommunen, um Lieferverkehr umweltverträglich zu gestalten. Die Auslieferung mit Lastenrädern vom Standort Berlin-Prenzlauer Berg wird nach dem Projektende fortgeführt. Die BEHALA ist dabei der neutrale Betreiber der Umschlag-Fläche
Die zwölfmonatige Testphase des Modellprojekts KoMoDo hat bewiesen: Der Einsatz von Lastenrädern für die Auslieferung von Paketen und die gemeinsame Nutzung eines Mikro-Depot-Standorts durch mehrere Paketdienstleister funktioniert – wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen.
Ziel des Projektes war, nachhaltige Lösungen für den Lieferverkehr in städtischen Gebieten zu erproben und auch für andere Kommunen übertragbare Lösungen zu entwickeln. Das Projekt KoMoDo (Kooperative Nutzung von Mikro-Depots durch die Kurier-, Express-, Paket-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lasträdern in Berlin) wurde vom Bundesumweltministerium gefördert. Ein Jahr nach dem Start des Pilotprojektes ziehen die Beteiligten eine positive Bilanz. In der einjährigen Projektlaufzeit konnten umfangreiche Erkenntnisse gesammelt werden.Der Praxistest hat gezeigt: Vor allem in Gebieten mit einer hohen Empfängerdichte und einer für Lastenräder geeigneten Sendungsstruktur (Paketanzahl, -volumen und -gewicht) können Mikro-Depots und Lastenräder effizient eingesetzt werden.
Der Einsatz von Lastenrädern auf der letzten Meile ist umweltfreundlich, da Fahrten mit konventionellen Lieferfahrzeugen ersetzt werden. Die Zusteller verwendeten die überwiegend elektrisch unterstützten Lastenräder in einem Radius von bis zu drei Kilometern um den Mikro-Depot-Standort in Prenzlauer Berg. Dadurch fuhren sie lokal emissionsfrei und konnten rund elf Tonnen CO2 im Vergleich zu konventionellen Zustellfahrzeugen einsparen. Täglich waren bis zu elf Lastenräder im Einsatz. Dabei wurden insgesamt über 38.000 km zurückgelegt.
Im Umfeld der Mikro-Depots wurden in den letzten zwölf Monaten im Rahmen des Modellprojekts rund 160.000 Pakete durch die fünf größten Paketdienstleister Deutschlands mit Lastenrädern ausgeliefert. Die beteiligten Paketdienstleister konnten die ausgelieferten Paketmengen im Projektverlauf kontinuierlich steigern. In verdichteten Innenstädten sind öffentliche Flächen ein knappes Gut. Sie sollten daher kooperativ und dadurch besonders effizient genutzt werden. Durch den Einsatz von Mikro-Depots und Lastenrädern können sowohl die Städte als auch die Unternehmen profitieren und so die letzte Meile deutlich stadtverträglicher gestalten.
Fortsetzung der Paketzustellung per Lastenrad in Berlin
Für die beteiligten Paketdienstleister bot das Projekt die Gelegenheit, die Paketauslieferung mit Lastenrädern von Mikro-Depots aus in Berlin zu erproben. Ihr Fazit: Das Modell der Mikro-Depots hat sich grundsätzlich bewährt. Die Projektpartner möchten deshalb auf den bisherigen Ergebnissen aufsetzen und sind daran interessiert, den Ansatz der Mikro-Depots weiter zu verstetigen. Die beteiligten Paketdienstleister werden auch nach Ende der öffentlichen Förderung (1. Juli 2019) den jetzigen Standort für ein weiteres halbes Jahr für die Auslieferung mit Lastenrädern nutzen. Das Bezirksamt Berlin-Pankow hat die verlängerte Flächennutzung hierfür bereits genehmigt. Darüber hinaus wird die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz auf der Grundlage der Projektergebnisse gemeinsam mit den Bezirken und der BEHALA nach geeigneten Standorten für weitere Mikro-Depots in Berlin suchen. Die Berliner Senatsverwaltung als kommunaler Partner des Pilotprojektes zieht eine positive Bilanz: Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Der Praxistest hat eindrucksvoll gezeigt, wie moderner, umwelt- und klimafreundlicher Lieferverkehr funktionieren kann. Mikro-Depots und Lastenräder können eine effiziente Lösung für die letzte Meile bei Paketlieferungen sein. Ich freue mich, dass unser Pilotprojekt so positiv verlaufen ist.“
KoMoDo 2.0
Nach der Beendigung des erfolgreichen Projekts ist der Standort umgezogen in den Westhafen und die Container stehen hier zur Nutzung zur Verfügung. Ein weiterer Standort ist in Planung.
Bei Interesse melden Sie sich gern